Eine Gothin in Barcelona

Am 11.August 2005 habe ich meine Sachen gepackt und bin aus dem Gothenhaus ausgezogen, denn am Freitag, dem 12. August machte ich mich mit zwei weiteren ERASMUS-Studentan der TUD per Wohnmobil (VW LT, Bj. 1985) auf den Weg nach Barcelona. Dort werde ich zwei Wochen Intensivsprachkurs machen und danach in das ERASMUS-Leben einsteigen.

Nach 21 anstrengenden Stunden 85 km/h schneller Fahrt (ohne Unterbrechung) und 1300 km sind wir dann Samstags um ca. 16 Uhr auf einem Campingplatz 20 km vor Barcelona angekommen. Wir uebernachteten auf dem 2 Sterne Campingplatz in Masnou – der vielleicht allerhoechstens zwei Kekse verdient haette. Stellt euch eine Flaeche von einem halben Fussballfeld mit platt getretener Erde (kein Gras) vor und das ganze noch terrassenfoermig. Jetzt packt darauf jedemenge Zelte, Autos und Wohnmobile und zwar mit jeweils maximal 50 cm Abstand zueinander. Dazwischen waren noch Waescheleinen gespannt und eine schmale Gasse hatte man auch gelassen, falls doch mal jemand durchfahren wollte. Naja ein Gutes hatte es, der Platz ist direkt am Strand gelegen, was wir ausnutzten und noch am Samstag abend bei tollem Sonnenschein ins Meer sprangen. Ja so haben wir die erste Nacht dann zwischen Gauklern und abgedrehten Punks gehaust. Uebrigends, falls irgendwer dort mal hinfahren moechte, in diesem Ort gibt es keine Bistro oder Restaurant oder aehnliches. Wir haben in einer Kneipe “zu abendgegessen”, die Tiefkuehlpizza verkauft!

Am naechsten Tag fuhren wir weiter, erst mal quer durch Barcelona um die Wohnung der Gastfamilie zu finden, in der meine zwei Begleiter die naechsten zwei Wochen untergebracht waren. (Meine Sprachschule bot dies nicht an.) Danach gings weiter 20 km in den Sueden, auf einen 3 Sterne – fast delux – Campingplatz in Casteldefels. Hier wohnte ich dann auch die naeschten drei Tage und zwar fuer geschlagene 32,50 Euro die Nacht (15% wurden am Preis nachgelassen, weil der Campingplatz in der Naehe des Flugplatzes ist!)!!! Nach taeglicher 45 Minuetiger Fahrt in die Stadt, besuchte ich 5 Stunden taeglich einen Intensivsprachkurs und suchte danach noch eine Bleibe. Nachdem ich innerhalb von zwei Tagen 10 Zimmer in ganz Barcelona angesehen hatte, fiel die Wahl auf dieses Zimmer hier. Ich wohne jetzt mit (wie sich erst langsam herausstellte) 12 anderen zusammen, ziemlich zentral, in einem riesigen Zimmer mit viel NATUERLICHEM Licht. Ja, das “natuerlich”muss man hier in Spanien dazu sagen. Ich verstehe immernoch nicht die Bauweise, bzw. wie man so Haeuser ueberhaupt bauen kann. Es ist naemlich ueblich, dass einige Zimmer in den Wohnungen entweder keine oder nur kleine Fenster in einen Innenhof mit 2-4 m2 haben. Wenn man dann im zweiten oder dritten Stock wohnt kann man froh sein, wenn man etwas frische Luft von oben bekommt. Da hier naemlich alle Haeuser mindestens fuenf Stockwerke haben faellt in die Innenhoefe – bzw. besser gesagt Schaechte – nicht viel Licht. Andererseits gibt es dann auch Zimmer im sechsten Stock – ohne Aufzug!!! Nun koennt ihr euch vielleicht vorstellen, das es sehr anstrengend, aber auch interessant war zehn Zimmer innerhalb von insgesammt ca. 14 Stunden anzuschauen.

Naja mittlerweile habe ich mich hier mehr oder weniger eingelebt: Habe meinen Stundenplan in der Uni ausgearbeitet, schon viele neue Leute aus der ganzen Welt kennengelernt, viel gefeiert, lange in der Sonne gelegen und im Meer gebadet.

Auch wenn ich Darmstadt und die Gothenbande vermisse, moechte ich nicht tauschen und bin froh hier zu sein.

Ich wuensche euch allen ein tolles und erfolgreiches Wintersemester 2005/06 im privaten, sowie im couleur Bereich.

Viele liebe Gruesse aus Barcelona/Spanien wuenscht euch eure

Jessica Schmitt

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